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Neue Abmahnung wegen Fotos auf Facebook: KSP Rechtsanwälte und DPA Picture Alliance fordern 11.015 € – was tun?

Im Dezember 2024 sorgt eine aktuelle Abmahnung von KSP Rechtsanwälte im Auftrag der DPA Picture Alliance für Aufsehen. Die Abmahnung betrifft die unberechtigte Nutzung von drei Fotos auf einer Facebook-Seite und beinhaltet eine Forderung über 11.015 €. Bei den Fotos handelt es sich um ältere Beiträge aus den Jahren 2015-2018. In diesem Artikel erklären wir die rechtlichen Hintergründe, mögliche Verteidigungsstrategien und geben praktische Tipps für Betroffene.

Rechtslage bei Bildnutzung

Das deutsche Urheberrecht schützt Fotografien als sogenannte „Lichtbildwerke“ (§ 2 Abs. 1 Nr. 5 UrhG). Wer ein Bild ohne Zustimmung des Rechteinhabers nutzt, verletzt dessen Urheberrechte und kann hierfür zur Verantwortung gezogen werden. In diesem Fall vertritt die Hamburger Kanzlei KSP Rechtsanwälte die DPA Picture Alliance, einen führenden Anbieter von Bildrechten. Die hohe Forderung aus der Abmahnung von 11.015 € setzt sich wie auch bei anderen ähnlichen Abmahnungen in der Regel aus folgenden Punkten zusammen:

Geldscheine

11.015 € für 3 Bilder bei Facebook

Lizenzschaden/Schadensersatz: Berechnet auf Basis der Vergütung, wie sie durch die MFM-Tabelle (Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing) definiert wird. Hier wird ein Betrag von 2.000 € für ein Bild angesetzt, zusammen ergeben sich an Schadensersatz 6.000 € für 3 Bilder. Ausschlaggebend für die Höhe gerade bei älteren Facebook-Beiträgen ist häufig die Anwendung der maximalen Dauer der Lizenz (dauerhafte Nutzung).

Rechtsanwaltskosten: Diese basieren in diesem Fall auf einem Gegenstandswert von 6.000 € und betragen laut Abmahnung 527,00 €.

Zinsen: Aufgrund der bereits älteren Beiträge wird für den Schadensersatz ein Zinsanspruch von über 4.233 € verlangt.

Dokumentationskosten: Für die Dokumentation der Verstöße werden nochmals 255,00 € begehrt (85,00 € je Bild).

Was macht die Abmahnung so brisant?

Die hohe Forderung von 11.015 € ist darauf zurückzuführen, dass in der Abmahnung aufgrund des Alters der Beiträge eine dauerhafte Nutzung unterstellt und die MFM Honorare für Bildnutzungsrechte der Mittelstandsgemeinschaft der Berufsfotografen für eine Social Media Seite herangezogen werden. Zudem können Unternehmen oder Privatpersonen, die ihre Facebook-Seite geschäftlich nutzen, unter Umständen als gewerbliche Nutzer eingestuft werden, was den Schadensersatz deutlich erhöht.

Reaktionsmöglichkeiten für Betroffene

1. Abmahnung prüfen lassen: Es ist entscheidend, die Abmahnung auf Rechtmäßigkeit zu überprüfen. Nicht selten gibt es Ansatzpunkte, um die Höhe der Forderung anzufechten, beispielsweise wenn der Wert überhöht angesetzt wurde oder Zweifel an der Höhe wegen der Art und Weise der Nutzung sowie der Qualität des Fotos bestehen.

2. Verhandlungsstrategie: Ein Anwalt für Urheberrecht kann helfen, die Forderungssumme deutlich zu senken, insbesondere wenn der Lizenzschaden unverhältnismäßig hoch angesetzt wurde.

3. Beweissicherung: Speichern Sie Screenshots und andere Belege, die zeigen, wie und in welchem Zusammenhang die Bilder oder das betreffende Bild genutzt wurden. Dies kann entscheidend für Ihre Verteidigung sein. Auch bei der Höhe der Lizenz und den geltend gemachten Zahlungsansprüche ist die Art und Weise der Nutzung von Bedeutung.

Prävention: So vermeiden Sie Abmahnungen

Bildquellen sorgfältig prüfen: Nutzen Sie ausschließlich lizenzfreie Bilder oder solche, für die Sie eine gültige Nutzungslizenz besitzen und bewahren Sie die Nachweise darüber sorgfältig auf.

Urheberhinweise beachten: Auch bei lizenzierten oder (selten) auch bei lizenzfreien Bildern müssen die entsprechenden Quellenangaben korrekt gemacht werden.

Social Media Richtlinien anpassen: Seien Sie vorsichtig, wenn Nutzer oder auch Angestellte und Mitarbeiter Inhalte auf Ihrer Seite teilen, die urheberrechtlich geschützt sind. Machen Sie diese auf derartige Abmahnungen aufmerksam und prüfen Sie Inhalte auf etwaige Urheberrechte.

Fazit

Die Abmahnungen von KSP Rechtsanwälte im Auftrag der DPA Picture Alliance zeigen, wie schnell hohe Forderungen von mehreren Tausend Euro entstehen können, wenn Bilder ohne Erlaubnis genutzt werden. Eine rechtliche Überprüfung durch einen Anwalt für Urheberrecht ist entscheidend, um Ihre Rechte zu wahren und mögliche finanzielle Belastungen zu minimieren.

Haben Sie eine ähnliche Abmahnung erhalten? Unsere Kanzlei unterstützt Sie bei der Prüfung und Verteidigung. Kontaktieren Sie uns für eine erste persönliche Beratung.

Sie haben noch Fragen oder möchten Ihren Fall besprechen?

Sprechen Sie uns an, wir sind für Sie da!

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